Mittwoch, 14. August 2013

Denkansätze

Zu meinem erschrecken musste ich feststellen, dass heute Abend keine Wettbewerbe in Moskau stattfinden werden.;) Das gibt allerdings nochmal etwas Zeit über meinen ersten Blogeintrag

http://helgeschwarzer110m.blogspot.de/2013/08/doping-doping-doping-teil-2.html

noch einmal nachzudenken.

In diesem Eintrag habe ich hauptsächlich kritisiert und gefordert. Vielleicht kann ich auch ein paar Denkansätze liefern, wie man ein paar gelieferten Kritikpunkten entgegentreten kann.

Bei allem was ich geschrieben habe fehlte mir eine klare Position der Athleten. Vor allem ein klarer Repräsentant der Athleten. Es gibt natürlich einen Athletensprecher der deutschen Leichtathleten, welcher aber nicht vor Ort ist. Dies kann man aber auch nicht verlangen, da dies eine "ehrenamtliche" Aufgabe ist, welche oft neben dem Beruf oder der eigenen Karriere ausgeübt wird.

Wie wäre es diese Position deutlich aufzuwerten?! Wie wäre es daraus eine feste Stelle zu schaffen, welche möglichst unabhängig finanziert wird. Genau dann hätten endlich die Athleten auch das Sprachrohr in der Öffentlichkeit, damit genau wie ein "Doping Experte" zu Wort kommt und wahnwitzige Prozentzahlen in den Raum stellt, eben auch die Athletenseite dargestellt werden kann, von jemandem der sich ebenso in den "Studien"-stoff einlesen kann und vor allem die Athletenmeinungen und Sorgen kennt. Darüberhinaus kann dieser Athletenvertreter auch für die Vernetzung über Ländergrenzen hinweg sorgen um beispielsweise eine größere Lobby FÜR eine Ausweitung von gleichen Doping-Kontrollumfängen z.b. in karibischen Ländern voranzutreiben. Dies bedeutet natürlich auch eine intensive Diskussion mit Athletenvertretern anderer Länder und eine gemeinsame Position gegenüber der IAAF... (ist natürlich eine Mammutaufgabe, welche aber bestimmt auch stark durch eine Reaktion von INNEN beeinflusst werden könnte!).

Natürlich melden sich einige Sportler zu Wort allen voran Robert Harting. Das ist auch absolut richtig, aber es gibt genau so viele Athleten, die dazu keine Lust haben. Deren Stimme sollte ebenfalls gehört und transportiert werden. Ausserdem ist es auch bestimmt nicht Leistungsfördernd oder im Sinne des Leistungssport, wenn man unten an der Bande in einem 2 Minuten Interview noch schnell ein paar kritische Worte oder ein Statement loslässt. Im Grunde sollte gerade bei einer WM der Fokus der Athleten auf der sportlichen Leistung liegen. Das ist ihr Job.

Auch wenn wir uns mal von der Dopingdiskussion lösen gibt es einige Bereiche, in denen die Athletenseite stärker repräsentiert werden sollte. Über Jahre hinweg musste man beobachten wie immer mehr finanzielle Mittel aus der Leichtathletik gezogen wurden. Immer weniger Sponsoren, Ausrüster, Vereine,... waren oder sind bereit die Athleten zu unterstützen. Auch hier haben die Athleten, die ja den Kern der Leichtathletik bilden, eine absolut passive Rolle. Man musste und muss es hinnehmen. Hier könnte aktive Lobbyarbeit und auch das Schaffen einer positiveren öffentlichen Wahrnehmung von Topleistungen zu einer Umkehrung des Trends führen. Das ist natürlich mit einem haufen Arbeit verbunden, aber ich denke es wäre ein Signal in die richtige Richtung.

Ich könnte noch weiterschreiben, aber ich denke, dies ist Anstoß genug und ich bin gespannt was eure Meinung dazu ist. Ich glaube wir sollten uns auch mal wagen nach oben zu schauen und den "professionelleren" Sportarten (Amerikanischer Sport (NBA,NFL,...), Fussball, Formel 1, Tennis,...) nachzueifern.

Wir erreichen gerade ein herausragendes Ergebnis bei der WM in Moskau, wo wir jeden Tag höchstprofessionelle Ergebnisse von unseren Athleten erwarten. Genau diese Protagonisten sollten so professionell wie ihre Leistungen auch nach außen vertreten werden. Es sollte an der Zeit sein, dass die Leichtathletik als olympische Kernsportart voran geht und einen Wandel in Deutschland, vielleicht auch in anderen Sportarten, mit einleitet. Fühlt der Athlet sich gehört, gut vertreten und verstanden so kommt am Ende immer ein Mehrwert an Leistung heraus und so eben auch für die Verbände.

Never stop moving forward!

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