Montag, 30. November 2015

Sportlich gesehen!

Es ist der 29.11.2015 und ca. 18:30 Uhr. ich schalte Hamburg 1 ein und sehe die "Live-Zahlen" der Stimmenauszählung des Referendums zu den Olympischen Spielen in Hamburg. Mein erster Gedanke: "Fuck! Das kann echt schiefgehen!". Das tat es dann auch und zwar gewaltig. Letztlich ist es egal wie deutlich oder wie knapp die Olympiabewerbung abgelehnt wurde. Sobald die Zahl der NEIN-Stimmen auch nur um eine Stimme über der der JA Stimmen lag sind alle Pläne dahin.

Ich muss ehrlich sagen, dass für mich etwas zusammengebrochen ist. Ein Traum von Olympischen Spielen und ein Traum davon etwas zu verändern oder besser zu machen. Ich hätte in der Konsequenz nicht mit dem Ergebnis gerechnet und wollte es natürlich auch nicht.

Der Sportler in mir spricht natürlich aus Leidenschaft für den Sport über die Olympischen Spiele. Ein Fest des sportlichen Wettstreits, der dich die Gänsehaut am ganzen Körper spüren lässt. Es gibt kaum einen Moment der so intensiv sein kann wie Momente, die wir im Sport erleben, weil wir überwiegend Momente sehen die pur und ehrlich zu uns kommen. Keine Maske, keine Hemmungen, einfach Sieg und Niederlage, Tränen und Freude, Schweiß und Blut.

Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich natürlich auch gehofft habe positiv Einfluss zu nehmen auf mögliche Olympische Spiele. Das ist doch klar, es gab die Chance etwas besser zu machen und meine Erfahrungen aus dem Sport mit einfließen zu lassen, da muss ich dabei sein.

Und genau da sind wir. Wie kommt ein "Nein" zu Stande? Ich will nicht dabei sein und ich will dieses event nicht in meiner Stadt. Ich will gar nicht auf die ganzen Argumente eingehen, die in den letzten Wochen und Monaten hoch und runtergebetet wurden. Für mich überwogen die positiven Aspekte, was aber natürlich auch meiner Gewichtung der Argumente entspricht. Ich bin mir auch sicher, dass am Ende die positiven Aspekte überwogen hätten. Ich stelle grundsätzlich die Frage, ob solch ein Volksentscheid die richtige Wahl ist für ein Projekt, dessen einschnitt in eine Stadt und eine Region so gravierend ist. Optimalerweise wäre es so, dass jeder Abstimmungsberechtigte vor der Abstimmung allumfassend informiert wäre. Dies ist nie gegeben, egal wie sehr man sich bemüht. Bei einem Projekt dieser Komplexität ist es ausserdem auch niemandem zuzutrauen diese Aufklärungsarbeit zu bringen. Wenn wir also davon ausgehen, dass nicht jeder vollends informiert ist, wie entstehen dann Meinungen? Es ist klar, dass eine Entscheidung FÜR Olympische Spiele, und wenn wir diese bekommen würden, bedeuten würden, dass die Stadt 6 Jahre lang grundlegend verändert wird. Jeder Bürger unserer Stadt müsste sich aus seiner Komfort-Zone bewegen und etwas von sich aus investieren, einen Stau mehr ertragen und das Gewohnte Umfeld verlassen. Meine Erfahrung ist vor allem von mir selber, dass ich das eher ungern mache, vor allem bei Dingen die ich nicht gerne habe oder die ich nicht genug kenne. Unter diesen Voraussetzungen: "Wie soll ein Referendum über ein Großprojekt positiv ausfallen?".

Ich glaube an Veränderungen und ich glaube daran, dass der Olympische Geist nicht verloren gegangen ist durch die Funktionäre des IOC. Ich glaube das die Nachhaltigkeit einer Olympischen Bewerbung Hamburgs und die Vorbereitung, Durchführung und Nachnutzung vorbildlich durch Hamburg geschehen wäre. Schade das ich nur in hypothetischen Aussagen schreiben muss. Na klar kommen genau hier die Olympia-Gegner und entgegnen Dir "Aber guck mal hier was aus den Sportstätten geworden ist! Guck hier um wieviel es teurer geworden ist! usw.". Alles was in der Vergangenheit geschehen ist, muss ich so im heute akzeptieren. Trotzdem wird meine Energie immer Zukunftsorientiert sein. Ich will es besser machen und damit die aktuellen Umstände nicht hinnehmen. Dies fängt bei der Förderung der Athleten an und hört bei der Nachnutzung der olympischen Sportstätten auf.

Ich will hier nicht auch noch auf die Situation des Olympischen Sport und der Athleten eingehen. Sie selber kommunizieren genug und sie können für sich selber sprechen.

Ich will nicht weinerlich rüberkommen, doch es gab schon noch einen weitaus größeren Punkt der mich von der Notwendigkeit Olympischer Spiele überzeugte. Ich sehe die Welt mit vielen Problemen vor mir liegen. Probleme die global gravierend und allumfassend sind und Probleme die lokal greifbar sind. ich sehe viele Diskussionen genau darüber genau wie über die Olympiabewerbung, aber ich sehe keine Antworten. Im Moment sehe ich einen ganz gefährlichen Trend in der Welt aber auch in unserer Stadt. Wir bauen, manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes, Mauern oder Zäune um uns auf und lassen so gut wie gar nichts mehr an uns ran aus Angst vor dem was wir nicht kennen. Eine Situation aus meinem Leben zeigt genau was ich meine und dafür muss ich nicht irgendwohin gucken sondern einfach nur aus der Tür gehen. Ich war joggen um die Alster hier in Hamburg. Am Ende der Runde saß ich auf einer Bank und es dämmerte schon. Schräg neben mir sah ich wie eine Läuferin mit einem anderen Mann an mir vorbeijoggte. Beide Mitte 40 kollidierten sie fasst mit einer anderen gleichaltrigen. Diese fuhr die beiden sofort an, obwohl sie einfach nur übersehen wurde. ich dachte erst es wäre ein Scherz und man würde sich kennen, aber schnell merkte ich das es ernst war und diese beiden Parteien sich fast handgreiflich auseinandersetzten. Ich musste fast lachen, weil ich es nicht fassen konnte wie zwei Damen mit Mitte 40 sich benahmen wie pubertäre Jugendliche. Diese Situation ist ein zeuge unserer Zeit, wir leben so dicht aufeinander aber sind doch soweit voneinander entfernt, wir kommunizieren so viel und ständig, dass der eigentlich Wert völlig verloren geht, da wir nicht mehr wissen was echt ist. Echte Emotionen, echte Gefühle, echter Respekt, echte Nächstenliebe. Der Schwung zum Sport kommt, wenn ich daran denke was Olympische Spiele in einer Gesellschaft bewirken können. Der Sport öffnet seine Hand, er überwindet Brücken, er lässt dich mit Menschen feiern die du noch nie gesehen hast. Die Mauer die ein jeder von uns hat wird eingerissen oder zumindest bröckelt sie, davon bin ich überzeugt. Ich bin bereit für diese Möglichkeit der Kommunikation meine Steuern zu zahlen und den Stau zu ertragen, weil ich weiß dass ich damit auch die Zukunft meiner Kinder nachhaltig besser machen kann.

Die Olympischen Spiele KÖNNEN eine Antwort sein auf unser aller Bedürfnis nach einer sicheren, lebenswerten, liebevollen und gemeinsamen Zukunft. Der Terror, die Flüchtlinge, der Klimawandel , usw. sind Probleme die allumfassend sind. Der Sport kann sie nicht lösen, aber die Olympischen Spiele sind eine Plattform um darauf effektiver und nachhaltiger zu Kommunizieren. Deutschland hatte die Möglichkeit ein Zeichen zu setzen und zusammen zu rücken, um gemeinsam eine Antwort auf diese Probleme zu liefern.

Meine Möglichkeit etwas zu ändern und Vorweg zu gehen, wurde mir gestern genommen. Trotzdem stehe ich hier mit offenen Armen und ohne Angst vor dem was kommt, denn ich sehe es sportlich und gebe niemals auf.

Never stop moving forward!

Montag, 23. März 2015

Die Agenda Hirn

Ich habe einige Zeit gebraucht um zu wissen, was ich mit meinem Blog anstellen will. Ich weiß im Moment eigentlich nur, dass ich ihn hier nicht einfach so stehen lassen will. Er hat mir zu viel bedeutet während meiner aktiven Zeit und hat mir sehr geholfen. Deswegen will ich ab und zu, wenn es mir in den Sinn kommt, hier ein paar Gedanken loswerden.

Ein Thema, das Deutschland und vor allem Hamburg und Berlin in den letzten Wochen und Monaten beschäftigt hat und es immer noch tut, ist die Bewerbung um die Olympischen Spiele für das Jahr 2024 oder 2028. Am Ende setzte sich Hamburg mit seinem Konzept für eine Bewerbung durch und so steht nun "nur" noch ein Bürgerentscheid im September einer Olympiabewerbung der, meiner, unserer Stadt Hamburg entgegen.

Um es in den Worten der Bewerbung zu sagen "Ich bin Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg!". Natürlich ist das so, etwas anderes würde wohl jeden eher überraschen. Es geht mir hier aber gar nicht um die Bewerbung an sich, sondern es geht vielmehr um uns und wie wir damit umgehen. Das Konzept lässt das Herz eines jeden Menschen höher schlagen. Spiele am Wasser, im Herzen der Stadt, ein Fest das Menschen verbindet und Brücken baut. Das sind alles Attribute, die man nicht von der Hand weisen kann und welche definitiv in die Karten der Bewerbung Hamburgs spielen. Hamburg wäre die optimale Umsetzung Olympischer Spiele nach der Agenda 2020, die vor allem mehr bescheidenere und nachhaltigere Spiele fordert und gleichzeitig wieder mehr zurück will zu dem eigentlichen Sinn der Spiele: Völkerverständigung und sportlicher Wettstreit.

Natürlich gibt es auch Kritik und viele Kritiker. DAS IST AUCH GUT SO! Die Kritik fängt dort an, wo wir uns mit den Auswirkungen und den Veränderungen durch Olympische Spiele beschäftigen. Jeder hat heutzutage die Möglichkeit über die verschiedensten Kommunikationskanäle mehr oder weniger anonym seinen Kommentar zu jedem abzugeben. Ich möchte nicht darauf eingehen, was vielleicht falsch ist, ob es sich rechnet oder nicht, ob wir genügend Hotelbetten haben, ob Hamburg noch teurer wird oder wofür man welches Geld wie auch immer ausgeben könnte. Ich möchte nur einfach mal aussprechen, was mir seit Wochen unter den Nägeln brennt. Genau wie eine Agenda 2020 des IOC nötig war ist wohl auch einfach eine "Agenda Hirn" bei mir und bei jedem von uns nötig, damit die Olympischen Spiele ein voller Erfolg werden.

Was meine ich damit. Ich liebe die Hornbach-Werbung von vor ein paar Jahren "Mach es zu deinem Projekt" und genau das will ich jedem Kritiker, der es ernst meint zurufen. Ich glaube fest daran, dass die erfolgreichsten Olympischen Spiele aller Zeiten, und ich denke das sollte unser Anspruch sein, nur zustande kommen, wenn wir so gut es geht auf alle Bedürfnisse der Gesellschaft eingehen. Kritik an einem Projekt macht ein Projekt erst Perfekt, denn wenn diese gehört wird, können sich am Ende alle damit identifizieren. Also wenn deine Kritik der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist, dann tu was und bring dich mit ein in der Planung und Umsetzung des Olympischen Dorfes und in der Stadtentwicklung. Die Kritiker, sollten in Entwicklungssitzungen dabei sein, um eine Idee zu liefern, wie man es vielleicht noch besser machen kann. Dafür brauchen wir aber Menschen, die genau das wollen: Herausragende Olympische Spiele, die einen neuen Standard setzen.

Ich sehe diese Bewerbung als eine unglaubliche Chance für die Stadt Hamburg, Deutschland und (auch wenn es etwas kitschig klingt) die Welt. Wir haben die seltene Chance die Zukunft massiv zu gestalten und vielleicht einen neuen Weg einzuschlagen, der wieder zurückkommt von Spielen weit weg von den Athleten und den Menschen, zu dem was es eigentlich mal war. Ich glaube wir können das. Elbphilarmonie oder der Berliner Flughafen sind keine Wiedersprüche, denn sie zeigen viel mehr, dass ab jetzt ein konsequenter Weg in der Kommunikation und Planung gegangen werden sollte.

Ich weiß das klingt romantisch, aber ich glaube fest daran, dass ohne dich Kritiker die Olympischen Spiele nicht so gut werden würden wie sie es hätten sein können.

Also ich stehe hier und rufe dir zu:

"Mach es zu deinem Projekt, denn solch eine Chance, die Entwicklung der Stadt Hamburg und einer der größten Feste der Menschheit nachhaltig zu verändern, bekommst du wahrscheinlich nie wieder."

Never stop moving forward!

Samstag, 8. November 2014

Danke!


Ich möchte hier vor allem mal die Chance nutzen um einer ganzen Reihe von menschen zu danken, für ihr Engagement, für ihre Liebe und einfach dafür, dass sie da waren. In den ganzen Jahren hatte ich das Privileg so viele Menschen kennen zu lernen und von ihnen zu profitieren, sodass ich bestimmt nicht alle zusammen bekomme. Aber ich will es versuchen. 

Lasst mich mal einen Anfang finden mit meiner Familie. Oh man und das fällt jetzt echt schwer. Meine Mutter schleppte mich damals mit 10 Jahren zum Training nach Wennigsen des Ferienpass. Was sollte sie damit lostreten. Einen Kuss dafür Mama, neben allem was du für mich gemacht hast und wie du mich geprägt hast, hast du mit dieser Aktion wohl am nachhaltigsten den Verlauf meines Lebens und meines Charakters beeinflusst. Jeder von euch aus meiner Familie hat mir so viel gegeben auf diesem steinigen, holprigen und doch so genialen Weg durch den Sport. Es gibt keine Worte wie sehr ich euch dafür danken will. 

Es gibt so viele Freunde, bei denen ich mich bedanken will, die oft auf mich verzichten mussten, aber doch immer an meiner Seite standen wenn es drauf ankam. Ich will da gerade niemanden hervorheben, gerade aus meiner frühen Zeit, denn ich weiß ihr braucht den Fame nicht ;) und wenn wir uns ansehen wisst ihr wieviel ihr mir bedeutet. 

Ich will mal versuchen chronologisch durch meine Karriere zu gehen, um möglichst niemanden zu vergessen. Zu allererst will ich Herrn Ernest Radulian danken, meinem ersten Trainer, der einfach verrückt besessen in positiver Weise von der Leichtathletik ist. Ohne ihn wäre der Stein wohl nicht so ins Rollen gekommen. In Wennigsen, bei der LG Wennigsen/Egestorf,  will ich mich vor allem bei meinen Jungs bedanken und einem Mädchen: Tobias Zündorf, Michael Steinke, Matthias Kügler. Derbe Typen, derbe Mannschaft! Und Sarah Piesker, starke Athletin und gute Freundin! 

Ich bin relativ schnell nach Hannover gekommen und habe unter Herrn Herchet, meine "Grundausbildung" weiter genießen dürfen! Ich weiß gar nicht was unter ihm wichtiger war entweder die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten oder das trainieren unter jungen Typen, die einfach Bock auf Sport hatten und durch und durch geile Menschen waren. Stefan Küter, Moritz Waldmann, Julian Dobbrunz, Sebatsian Glänzer,... (ich hoffe echt ich vergesse nicht so viele). Jungs egal wann wir uns wie sehen, ich weiß wir werden uns ansehen und die Connection wird immer da sein! 

Ich kam nach Hannover in ein funktionierendes System. Genügend gleichaltrige, aber auch viele ältere Vorbilder, die einen motiviert haben. Das war echt ne Zeit, die war für mich magisch. jedes Training ein Highlight und jeden tag neue Leute kennengelernt, und zur Not auch mal wen gehabt der meine große Klappe durch ne kalte Dusche zum stoppen brachte ;).  Das war geil! Rouven Schmidt, Thorben Müller, Tobias Müller (DJ CELTIC), Kai Lindner, Stephan Markus, Sansi,... Ich bin froh immer wieder schreiben zu können: WAS NE GEILE ZEIT!

Und dann begann wohl das nachhaltigste Kapitel meiner sportlichen Laufbahn, mit dem Namen Joachim Witt. Was soll ich zu ihm schreiben, für mich ist Joachim der beste trainer den ich kennengelernt habe. Ein verrückter, loyaler, ehrgeiziger Kreativer der seine Verantwortung niemandem sonst ausser dem Athleten gegenüber sah. Joachim du bist ein guter Typ und egal was ist, ein Freund auf ewig! Über 10 Jahre ging unsere gemeinsame Zeit und was war das für eine! Danke für alles! 

Ich durfte in der Zeit auch meinen besten Freund kennenlernen, Martin. Danke mein Freund, dass Du immer da warst! 

Allen Ärzten und Physios gilt mein Dank. Ihr habt mich so oft vor dem auseinanderfallen bewahrt! Nicht nur einmal musste ich die Worte hören "So können sie aber keinen Sport mehr machen" , was ihr dann wiederlegt habt! Vielen Dank!

Ich will mal ein bisschen aufs gas drücken, dach hier ansonsten morgen noch schreibe.  Hannover 96, Nico, Christian, Max Grüttner, Christian Illunga, Dennis Griese, Martin Haselbeck, Merlin Randel,... Leute ihr wart und seid ein Fest! 

Und noch ein paar mehr Leute die mich gerade in den letzten Jahren so unterstützt haben: Rüdiger Harksen, Jan May, Wolfgang Strietzel, Paul Dittmer, Carolin Nytra, Sebastian Bayer,...

Ich will natürlich auch dem Hamburger SV danken, der mich während meiner erfolgreichsten Zeit herausragend unterstützt hat und mir ermöglichte meinen Sport ein paar Jahre sogar vollprofessionell zu betreiben. Hier gilt mein Dank vor allem Oliver Voigt, Jörn Spuida und Anne Gnauk! Danke!

Ein großer Faktor für meinen Erfolg war auch immer mein Privatleben und so möchte ich vor allem Nadja danken, für die letzten 5 gemeinsamen Jahre, in denen Sie alles gegeben hat was ich brauchte um weiter zu machen. Einen Kuss auf die Stirn dafür!   

Und letztlich will ich mich bei euch allen bedanken, ja bei all meinen Konkurrenten und den vielen Freunden, die ich in der Leichtathletik gefunden habe. Ihr wart jeden Tag Motivation und alles weitere, was mich angetrieben hat. Ich bin froh so viele Menschen um mich gehabt zu haben,  die vor allem eines immer verbunden hatte: "HÖHER, SCHNELLER UND WEITER". One Love Freunde! 

Ein ganz entscheidender Mensch gerade in den Jahren ab 2009 war Herr Udo Bandow. Ich will Sie einfach hier erwähnen, denn ohne sie hätte ich mit Sicherheit den Sport nicht so ausüben können, wie ich es gemacht habe. Sie leben den Sport und sind ein echtes Vorbild. Vielen Dank!

Ich möchte mich bei all meinen Sponsoren und Supporten bedanken, die mich über die Jahre begleitet und unterstützt haben. Ohne sie geht es nicht und sie haben gezeigt, das auch in Deutschland einiges geht. Vielen Dank an die HanseMerkur, die HEK, Herrn Ian Karan, Herrn Fritz Horst Melsheimer, um nur stellvertretend ein paar zu nennen.

Einem jeden, der hier gedankten, bin ich zu sehr viel Dank verpflichtet. Meine sportliche Karriere war bisher DER bestimmende Teil in meinem Leben, es hat mich ausgemacht, es hat mich geprägt und es hat eine Richtung in meinem Leben vorgegeben. Ihr alle seht, dass ihr also in gewisser Weise die Richtung in meinem Leben mit vorgegeben habt. Jetzt zu schreiben, das jeder einzelne einen wichtigen Part gespielt hat, ist wohl überflüssig.

Never stop moving forward!

Dienstag, 4. November 2014

Ein paar Worte zur Leichtathletik und zum Sport

Gestern hatte ich bereits angekündigt, dass ich heute noch einmal einen Beitrag bringen würde, was mir in den letzten Jahren missfallen hat. Ich werde mich hier relativ klar positionieren in einigen Dingen. Jedoch will ich nicht, dass das hier falsch verstanden wird. ich will in keinem Punkt eine feste Meinung vorgeben, ich würde gerne einen oder mehrere Gedanken anstoßen und zu einer Diskussion anregen, die meiner Meinung nach nötig ist um de Trend in der Leichtathletik und im Olympischen Sport insgesamt umzukehren. 

Der Trend. Ja wie sieht er aus. Ich mag den Spruch "früher war alles besser" eigentlich überhaupt nicht, aber leider trifft er gerade in der Leichtathletik in vielen Bereichen zu. Und mit früher, meine ich noch vor gar nicht all zu langer Zeit. In den letzten Jahren mussten die Athleten miterleben wie von Jahr zu Jahr die Gehälter, Antrittsgelder und Prämien geringer wurden. Es gab ein Meeting sterben in Deutschland, das seines gleichen sucht, der Ausrüster-Markt beschränkt sich eigentlich auf eine Monopolstellung von Nike und die Vereine machen nur noch durch Kürzungen von sich reden. Also auf deutsch gesagt "Die Spirale dreht sich und zwar nach unten". Egal auf welchem Niveau, die Athleten stehen sehr oft deutlich schlechter da, als ein vergleichbarer Athlet vor 10 Jahren. 

Die Athleten nehmen in diesem Konstrukt leider die schwächste Rolle ein. Gerade in den letzten Jahren wurden immer mehr Entscheidungen getroffen über die man zwar unterrichtet wurde, aber auf die man nicht reagieren konnte. Es existiert für die Athleten des deutschen Leichtathletikverbandes ein Athletensprecher, z. Zt. in Person von Nils Winter einem sehr fähigen Mann in dieser Position! Jedoch was kann solch eine Athletenvertretung erreichen, wenn sie kein wirkliches Druckmittel vorzuweisen hat? Was würde die Deutsche Bahn machen, wenn die GDL nicht das Mittel des Streiks hätte? Richtig, wenn überhaupt nur sehr wenig oder gar nichts. Und letztlich befinden wir uns genau in derselben Situation. Die Athleten sind darauf angewiesen, dass Verbände sich freiwillig aus der Komfort-Zone bewegen und Zuwendungen für Athleten erhöhen. Das gilt nicht nur für die Leichtathletik, sondern für alle Sportarten der Olympischen Spiele in Deutschland. Das kann zu nichts führen, was nachhaltig die Situation für die Athleten verbessert. Wir brauchen einen unabhängig übergeordneten Athletenvertreter, der auch vor dem über die Leichtathletik hinweg für die Athleten einsteht und im Notfall auch mit Konsequenzen als Druckmittel arbeiten kann. Ohne so etwas wird eine Verbesserung der finanziellen Zuwendungen an die Athleten weiter nur ein Traum bleiben. 

Ein weiterer Punkt, der hier klar damit zusammenhängt ist das wirken der DLM, DLP,... ich weiß gar nicht genau wie sie momentan heißt. Auf jeden Fall der Gesellschaft, die die deutsche Leichtathletik vermarktet. Bitte das jetzt nicht falsch verstehen. Grundsätzlich finde ich es gut, das diese Institution eingeführt wurde um die Leichtathletik zu vermarkten, aber manchmal ist es trotzdem eine Frage des Stils, wie diese agieren sollte. Ein Beispiel: Ich wurde ein Jahr lang mit meiner damaligen Freundin Nadja Käther (sie hat nichts mit diesem Beitrag zu tun, also Konsequenzen bitte an mich ;) ) von der Hanseatischen Krankenkasse gesponsert. Die Krankenkasse wollte gleich zu beginn der Sponsoringtätigkeit eine Anzeige schalten im Hamburger Abendblatt. Das tat sie auch und kaufte ein Foto von einem Fotografen für die Anzeige. Dieses Foto war im Nationaltrikot und dort machte ich den Fehler, denn ich wusste nicht, was ich in der Athletenvereinbarung und der Vereinbarung mit der DLP, DLM, unterschrieben hatte. Denn wir hatten jegliche Bildrechte an uns im Nationaltrikot abgetreten. Die Anzeige wurde also veröffentlicht und einen Tag danach folgte dann der Unterlassungsbescheid. Aber leider nicht an uns, sondern direkt an unseren Sponsor ohne das wir in irgendeiner Weise davon in Kenntnis gesetzt wurden. Unser Sponsor kam dann auf uns zu und war natürlich sehr verwundert über den Schrieb. Die Anzeige wurde natürlich nicht nochmal verwendet und der Fehler lag natürlich bei uns, trotzdem glaube ich nicht, dass so jemand handelt der nachdrückliches Interesse daran hat die Athleten zu fördern. Der korrekte Weg wäre gewesen uns direkt anzurufen und es so zu klären. Dieses Vorgehen ist auf jeden Fall nicht im Sinne der Athleten und ihrer zähen Möglichkeiten der Selbstvermarktung. Auch hier knüpft natürlich an, was man überhaupt in den Vereinbarungen mit dem DLV und der DLM unterschreibt. Das ist ein Thema, welches immer wieder von verschiedenen Athleten angeprangert wurde in der Vergangenheit, aber nie hat sich auch nur irgendwas getan! Und genau da sehen wir wieder, dass wir nur in der Lage sind etwas zu ändern, wenn man auch in der Lage ist Konsequenzen durchzusetzen. Diese Konsequenzen und das einzige Druckmittel der Athleten wird immer ein nicht-antreten bei internationalen Meisterschaften sein. Hier muss einfach etwas passieren, damit mit den Athleten endlich auf Augenhöhe gesprochen werden kann. 

Die Athleten werden zur Zeit in vielen Sachen ziemlich alleine gelassen. In den letzten Jahren sind am Markt in Deutschland aber auch internationale die Preise ins Bodenlose gefallen. Das Meetingsterben und die Lage auf dem Ausrüstermarkt sind nur ein Beispiel, wie immer mehr finanzielle Mittel aus der Leichtathletik genommen wurden. Durch weniger Meetings gibt es weniger nachfrage nach Athleten und trotzdem das gleich Angebot wie vorher. Jeder BWLer weiß genau, dass dann die Preise fallen, die gezahlt werden. Auf dem Ausrüstermarkt sieht es noch schlimmer aus. In den vergangenen Jahren hat sich dort der Markt auf einen Anbieter reduziert. Nike ist nun der Alleinunterhalter auf dem Gebiet. Das ist für Nike absolut nicht schlimm, ganz im Gegenteil es ist sogar ziemlich geil, denn man kann es sich erlauben die preise zu diktieren. Eigentlich ein Traum! Aber leider für die Athleten nicht. Um in solch einer Situation überhaupt die Chance zu haben die Preise oben zu halten, muss gerade im Nachwuchsbereich oder in einem Bereich, der noch nicht durch Manager abgedeckt ist, eine Instanz eingesetzt werden, die die Preise vorschreibt oder Empfehlungen ausgibt. Es ist natürlich nachvollziehbar als Athlet, dass wenn man aus der Jugend kommt und nichts hat ein Ausrüstervertrag verlockend klingt. Doch leider beginnt sich die Preisspirale an nach unten zu drehen sobald auf Verhandlungen verzichtet werden und man sich unter Wert verkauft. Was ist der Wert? Das ist eine gute Frage, hierzu gibt es keine kurze Antwort, nur so viel das ich weiß, was Olympiasiegern und Deutschen Meistern geboten wurde in manchen Runden, und welche Verträge unterschrieben wurden. Hier muss man auch in der Lage sein Angebote abzulehnen, auch wenn das jetzt natürlich auch etwas leicht geredet ist. 

Ein Thema in diesem zuge ist ADIDAS. Und da bin ich wirklich in den ganzen letzten Jahren des öfteren fassungslos gewesen. Ich war selber mehrere Jahre Vertragsathlet bei ADIDAS und durfte für einen der größten Sportartikelhersteller der Welt laufen, und dann noch einem deutschen. ADIDAS (sage ich) wird sich in den kommenden Jahren komplett aus der Leichtathletik zurückziehen, dies wurde aus internen Kreisen auch so kommuniziert, oder vielmehr das kein Wert auf die Leichtathletik gelegt wird. Aus BWLer Sicht ist dies bestimmt nachvollziehbar, aber aus Sicht des DEUTSCHEN olympischen Sport absolut nicht. Mein Lieblingsbeispiel ist hier NIKE, die in US-amerikanischen Sportsystem eine völlig andere Rolle einnehmen. Sie lenken und denken den Sport in ihrem Land und investieren große Summen in die Förderung des Sports. Diese Sachen habe ich mir nicht ausgedacht, sondern es wurde mir von amerikanischen Athleten erzählt. Nike bietet etwas, aber verlangt natürlich dann auch, dass bei ihren Trainern trainiert oder an ihrer Universität studiert wird. Absolut legitim. Ausserdem ist es ein offenes Geheimnis, dass amerikanischen Athleten auf dem gleichen Niveau wie einem nicht-amerikanischen immer etwas mehr Geld gezahlt wird. das entspringt aus einem Bewusstsein auf seinem Heimatmarkt einfach eine besondere Rolle ausüben zu müssen. Für mich absolut nachvollziehbar! Ich prangere jetzt nicht ADIDAS an, dass sie im gleichen Umfang wie Nike den einheimischen markt und die einheimischen Athleten fördert, aber wo bleibt eine Vision? Wo bleibt der Blick in die Zukunft des Sports in der Heimat? Mit relativ geringen Summen wäre es möglich im olympischen Sport in Deutschland einiges zu bewegen. Was ist mit dem Plan ein TEAM ADIDAS zu instalieren. Man pickt sich die besten aus jeder olympischen Sportart raus und zentralisiert das Training an 2-3 Trainingsorten. Man stellt ein Netzwerk um die Sportler rum und bietet den Sportlern eine Grundabsicherung. Der Großteil der Athleten würde sofort zustimmen und mitziehen. Und das Ziel dieser Aktion sollte sein, dass 80 Prozent der Olympiamannschaft aus dem TEAM kommen. Und genau dann hat dieses Thema mit dem Netzwerk von ADIDAS auch einen nachhaltigen Einfluss auf die öffentliche Einstellung zur Marke ADIDAS und es würde einen wesentlichen Beitrag dazu leisten der Marke ADIDAS ein klares Gesicht zu geben. genau diese Pläne sind realisierbar mit einem Betrag der natürlich nicht gering ist, aber für ADIDAS zu machen und wenn man es will, auch vertretbar! Großbritannien hat es mit dem TEAM GB vorgemacht und hat eine Marke geschaffen, die u.a. auf Facebook über 1 Mio. Fans generiert hat. Es ist möglich eine Nation hinter solch ein Projekt zu bekommen. Wir haben das Privileg einen so großen Sportartikelhersteller in unserem Land zu haben. Ich hoffe dieser wird auch seine Möglichkeiten und seine Chancen in Zukunft sehen und richtig nutzen und bewerten. Ein Projekt, welches am Ende eine große 0 bringt, aber dennoch einen Mehrwert bringt der schwer zu messen ist in den köpfen der Gesellschaft, ist immer ein unbezahlbarer Mehrwert. 

Kommen wir zum letzten Teil dieser Gedanken, und auch er hängt mit dem vorherigen zusammen. Was ist der Wert eines Topathleten? woran liegt es, dass sich unternehmen lokal und auch national relativ schwerfällig engagieren? Eine lustige Geschichte, die ich erlebt habe war bei der Hallen-Weltmeisterschaft in Istanbul 2012. Dort hatten wir die eröffnende Mannschaftssitzung. Wir waren in der Besprechung und hörten die eröffnenden Worte unserer Delegationsleitung, als im Raum neben uns ein lautes "Who are we? THE UNITED STATES OF AMERICA!" gleich 3 mal hörten. Bei uns war es schlagartig ruhig und wir lauschten alle. Ich weiß gar nicht mehr was die direkte Reaktion darauf war, aber es war schon komisches Gefühl Ich will mich hier nicht aufspielen und sagen, dass wir genau so etwas machen sollten. Wir sind nicht die USA und dort ist bei weitem auch nicht alles super, aber ich glaube schon, dass wir mehr in der Lage dazu sein sollten mit unserem Land unserer nationalen Identität souveräner, leichter und stolzer umzugehen. Ich bin so glücklich, dass ich in 2009 meinen Durchbruch hatte. Dort stand ein echter Generationen-Wechsel in der Leichtathletik an und es sollte nach dem Desaster von den Olympischen Spielen 2008 wieder vorwärts gehen mit dem Highlight der HEIM-WM in Berlin 2009. Und ganz ehrlich die Hallen-EM in Turin und die WM in Berlin waren das eindrucksvollste, was ich in meinem Leben an Stimmung innerhalb eines TEAMS erlebt habe. Wir waren wirklich eine Nation und jeder war für jeden da. Die Mannschaftsführung hat uns nach vorne gepeitscht und uns motiviert. Das war einfach Hammergeil! Vielleicht gibt es jemanden von damals, der mich da unterstützen würde. Ich werde nie die Ansprache von Prof. Dr. Eike Emmrich in Berlin vergessen. Starker Mann! Ihr könnt mir erzählen was ihr wollt, aber das hat einfach abgefärbt und nicht ohne rund war 2009 mit der HAllen-EM und der Heim-WM so erfolgreich. Ich habe in den folgenden Jahren nie mehr etwas vergleichbares erlebt und das ist einfach nur Schade. Und hier knüpft für mich alles an. Woran liegt es, dass sich nicht sehr viele Sponsoren bereit erklären in Sportler zu investieren oder in den lokalen Verein? Wir haben in Deutschland leider kein sehr starkes lokales oder nationales Bewusstsein, sodass wir nach draussen gehen und gerne ein Deutscher sind. Und BITTE fangt hier nicht in irgendeiner Weise an zu diskutieren wie ich diese Worte meine. Ich bin gerne und stolzer Deutscher, liebe aber auch jeden menschen mit anderer Nationalität, Hautfarbe oder Religion! Alle paar Jahre flackert dieser Stolz in Deutschland auf, wenn es alle machen und man sich so traut. Wie kann es z.B. bei einem Event wie "Berlin fliegt" sein, dass in einem Jahr beim ertönen der Deutschen Nationalhymne nur eine handvoll Menschen aufsteht und unsere Hymne mitsingt? Klar historische Schuld, aber Leute lasst uns doch mal nach vorne schauen. Wir sind cool, und das ist auch gut so! ;) 
Aus dieser fehlenden Identifikation mit dem eigenen Land entspringt für mich recht viel. Auch Entscheidungen die knifflig sind in einem Unternehmen werden davon beeinflusst und es kann den Unterschied machen sich lokal zu engagieren. Ein jeder von uns kann  lokal ein Engagement von unternehmen einfordern und sich engagieren. das klingt sehr einfach, ist es aber nicht. Um den Wert der Athleten für unsere Nation oder lokal zu beziffern, gibt es kaum einen Maßstab. ich weiß nur das wir alle jeden tag die Vorbilder der heutigen Gesellschaft beklagen. Wir alle haben es jeden tag in der Hand, was geschaut wird und was der nächsten Generation vorgesetzt wird. Wir haben es in der Hand wie die Identität unseres Landes aussieht und hier glaube ich das Athleten, gerade aus den Olympischen Sportarten eine entscheidende Rolle spielen können. Hier sind wir gefragt unsere Sportler bekannter zu machen und Vorbilder in Szene zu setzen. Denn die passenden Geschichten, die dazu führen das ein jeder von uns Stolz sein kann, werden jeden Tag geschrieben, nur werden sie noch zu wenig erzählt. Dieser Wert der Athleten ist unbezahlbar. Alle Athleten, die ich kenne sind Menschen zu denen man aufschauen kann und die aus der Mitte der Gesellschaft echte Vorbilder sind. Sie sind ein Abbild dafür wie eine Gesellschaft funktionieren kann, lasst sie uns nutzen. 

"Sport has the power to change the world!" das hat ein großes Vorbild von mir einmal gesagt Nelson Mandela, ein weiser Mann. Ruhe in Frieden. Gerade die leichtathletik hatte für mich immer alles um diese Welt und auch unser Land etwas besser zu machen. es sind gelebte Werte, die die Athleten verbindet. Antreten, jeder in seiner Bahn, ohne die Möglichkeit sich gegenseitig zu behindern. Laufen und kämpfen, sein bestes geben. Kampf um den Sieg mit jedem fairen Mittel und im Ziel Shake Hands und sich in den Armen liegen. Siegen, verlieren, hinfallen, aufstehen und es besser machen. Natürlich können wir das auf den Sport reduzieren, aber ich sehe und will mehr sehen. Ich glaube einfach an den olympischen Gedanken und auf die Strahlkraft des Sportes. Würden wir diese Werte öfters respektieren und Leben, so würden wir wohl in einer deutlich aufgeräumteren Welt leben. 

Und jetzt lasst uns nochmal darüber reden, welchen Wert unsere Athleten haben und unser Sport hat. 

Never stop moving forward! 

Montag, 3. November 2014

The toughest part!

Nun ist es Zeit für mich, den wohl schwersten Blog-Eintrag bis jetzt zu schreiben, aber es ist einfach Zeit. Ich habe mich dazu entschlossen mich von der Leichtathletik und meinen 110m Hürden zurückzuziehen und meine sportliche Karriere zu beenden.

Ich glaube ich muss niemandem erzählen, wie schwer mir dieser Schritt fällt. Jeder, der mich kennt weiß wie sehr ich den Sport, die Leichtathletik und die Hürden geliebt habe und liebe. Aber leider muss ich anerkennen, das es meine Lebenssituation nicht mehr zulässt dem Sport zu 100% nachzugehen. Ich will hier und jetzt die Chance nutzen um mich zu erklären. Morgen möchte ich einen Beitrag bringen, bei dem ich mir einigen Kram mal von der Seele schreibe, der mich in den letzten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigt hat und was mich an der Leichtathletik und dem Sport in Deutschland stört. Das soll keine "Abrechnung" werden, sondern vielmehr einfach mal ein Gedankenanstoß und meine Sicht auf die Dinge und meine Visionen. Am Mittwoch werde ich dann noch einen Beitrag posten, in dem ich mich einfach bei so vielen Menschen bedanken möchte, die es mir ermöglicht haben diesen Sport zu treiben oder die mich währenddessen begleitet und ihn mit mir ausgeübt haben.

Der Gedanke auf zu hören, kam schon während der Freiluftsaison. Ich merkte einfach, dass die Belastung aus Studium, Bachelor-Arbeit, Arbeiten, Praktikum und dem Training einfach zu viel war, um meinem Körper auch die nötigen Ruhepausen zu geben. Ich bin froh und stolz, dass ich es aber dennoch geschafft habe mein Jahr in solch einer Manier zu absolvieren mit einer Bronze-Medaille in der Halle und in der Freiluft, bei den Deutschen Meisterschaften (Danke Wolfgang Strietzel und Paul Dittmer, erster Dank schon vorweg genommen ;) ). Ein schöner Abschluss! Nach der Saison musste ich dann aber wirklich mal in mich kehren um zu sehen, ob der Sport so Sinn macht in Richtung Rio 2016, und Rio wäre das einzige Ziel, was jetzt anstehen würde. Leider musste ich feststellen, dass der Sport mit seinen Mitteln mir nicht mehr die Perspektiven bieten konnte um das Ziel Rio wirklich anzugehen. Auf deutsch gesagt, das Geld fehlt einfach, um den Fokus weiterhin auf den Sport legen zu können. Der HSV mein Verein hatte sich nun, am Ende dieses Gedankengangs, mit einem Angebot an mich gewendet, welches korrekt war, aber welches ich nicht annehmen konnte, da ich dadurch wahrscheinlich auf Dauer in den Bankrott gelaufen wäre. Dadurch, dass ich kein Student mehr bin verändert sich das Leben einfach, das ist nicht schön aber einfach die Realität. Über das finanzielle hinweg, hat sich auch bei mir einfach etwas verändert. Ich sehe mich einfach nicht mehr auf der Überholspur, auch wenn ich mir durchaus noch eine Steigerung in Richtung meiner Bestzeiten zugetraut hätte. Am Ende musste die Entscheidung für Rio oder gegen Rio zu 100% fallen, und auch wenn man das finanzielle aussen vor lässt, hätte ich denke ich nicht sagen können das ich brenne und bei 100 bis 110% bin. Und dann geht es einfach nicht mehr. Die Weltmeisterschaften in Berlin 2009 waren, sind, und werden immer mein Highlight bleiben, wenn ich an mein Sportlerleben zurückdenke. Diese Momente waren magisch, und wenn ihr mich jetzt fragt, werde ich immer sagen, dass sich der ganze Aufwand und die Entbehrungen sich alleine schon wegen Berlin gelohnt haben. Kein Geld der Welt wird mir diese Momente geben können. Und manchmal höre ich sie noch die 64000, wie sie eskalieren als kam "On Lane 6 representing Germany...". DAS ist es Leute, GÄNSEHAUT!

Ich weiß ganz genau, dass ich mich in den letzten Jahren nicht durch Leistung in die Position gebracht habe, dass ich große Ansprüche stellen kann, aber trotzdem fand ich es schade, dass z.B. im Deutschen Leichtathletikverband anscheinend eine Nominierung für den Kader gar nicht zu Diskussion stand. Letztlich gibt es wohl aber auch da einfach eine Entscheidung mehr auf die Jugend zu setzen, die für mich natürlich etwas hart ist, aber auch nachvollziehbar.

Ich bin froh das endlich öffentlich auszusprechen und ich kann euch sagen, ich habe meinen Frieden damit. Nun gilt es für mich mein abgeschlossenes Studium zu nutzen, um mein Leben neu auszurichten. Der Sport und vor allem die Leichtathletik wird immer ein großer Teil in meinem Leben sein. Meine Passion brennt immer noch, nur werde ich versuchen mich nun an anderer Stelle um den Sport zu "kümmern". Was das sein wird und wo ich das machen werde ist noch offen und ich verwende jetzt alle Energie darauf mich für die kommenden Aufgaben in Stellung zu bringen. Mein Traum ist es den Sport wieder nach vorne zu bringen, da wo er hingehört! Dazu aber morgen mehr im nächsten Teil!

Es war ne geile zeit mit euch allen, die ich immer in meinem Herzen tragen werde.

Never Stop moving forward!







Donnerstag, 7. August 2014

Random Inspiration

Auf dem unendlichen Streifzug durch das Internet, gibt es nicht nur Müll, sondern auch ein paar Perlen... ENJOY


STREETS - NEW YORK CITY from Tim Sessler on Vimeo.



The Conditioned from Facebook Stories on Vimeo.




Paul McCartney "Early Days" from VINCENT HAYCOCK on Vimeo.

Never stop moving forward.

Samstag, 2. August 2014

Einmal raus bitte...

Es ist eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften und für mich stehen in diesem Jahr keine Wettkämpfe mehr an. Im Moment steht viel an und ich muss mal einen Punkt hinter ein paar Sachen setzen, damit ich wieder etwas klarer und straighter in meinem Leben werden kann. Unter anderem die Bachelor-Arbeit will ich ablegen um endlich das Thema Uni zu beenden. Einen Schritt weiter im Leben.

Die letzten Wochen und Monate waren hektisch mit dem Sport und meinen sonstigen Sachen. Studium, Praktikum, Training und Geld verdienen musste alles unter einen Hut gebracht werden. Und gerade in den hektischen Tagen waren die vielen Einheiten, die ich alleine trainiert habe mir echt willkommen. Das Video unten habe ich gerade gesehen und es hat mir aus der Seele gesprochen, wenn es um das trainieren oder auch gerade das Laufen geht. Musik auf die Ohren oder auch nicht, aber auf jeden Fall bin ich für die Zeit des Trainings nicht erreichbar. Ich bin voll bei mir und kann jeden Atemzug genießen. Kein Stress, keine Hektik, keine Aufgabe einfach nur leben. 

Gebt euch mal das Video. Es fängt genau dieses Gefühl ein und gibt es in wunderschönen Bildern und Worten wieder. Das Video hat mich gerade auch nochmal wieder aus einer anderen Perspektive auf meinen Sport und mein Training blicken lassen. 



Every Runner Has A Reason from Heist on Vimeo.

Never stop moving forward.